Eine einmalige Tour
Die Tour Big tower is watching you am Pic Sans Nom stellt sich als 700 m lange Brachialtour heraus, welche wir erfolgreich und gut schafften, aber kein zweites Mal machen würden.

Big tower is watching you am Pic Sans Nom

15.08.2020 - Bei völliger Dunkelheit starten wir vom Parkplatz los. Der Weg ist angenehm zu gehen bis wir die Moräne hinunter und über den Glacier Noir queren müssen. Das Schneefeld am Wandfuß ist hart gefroren, aber wir brauchen keine Steigeisen wegen der vielen eingefrorenen Steine. Den richtigen Einstieg in die Tour Big tower is watching you (6a/A0, 22 SL) am Pic Sans Nom zu finden, kostet uns mehr Zeit als erwartet. Der Fels in den ersten Seillängen ist brüchig und wird danach etwas besser. Allerdings gibt es weiterhin viele lose Steine und der Fels ist mit Flechten überzogen und leicht sandig. Trotzdem sind ein paar (wenige) schöne Kletterstellen dabei.

Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wissen: 2015 brach ein Teil der zweiten Seillänge aus. Mittlerweile ist links eine Umgehung eingebohrt, die wesentlich schwerer ist, aber A0 geklettert werden kann. Sigi staunt nicht schlecht, als er in einer vermeintlichen 6a Seillänge auf eine geschätzte 7a Schlüsselpassage trifft. Er kann die gesamte Tour frei klettern, muss aber mehrmals kräftig zupacken. Des Weiteren werden die Bohrhaken im Laufe der Tour weniger und ein paar Klemmkeile und Friends wären gut gewesen.

Starke Nerven braucht man vor allem für das Abseilen über ungeeignetes Gelände, für das mehrere Stunden eingeplant werden müssen. Obwohl wir die empfohlene Abseilroute über die benachbarte Tour Une Septentrion Pour Rire wählen, haben wir einen Seilhänger und Sigi muss nochmal eine 6a hinaufklettern. In dieser Tour sind im unteren Teil viele Bohrhaken durch Steinschläge umgebogen. Endlich wieder am Wandfuß angekommen, ist das inzwischen weiche Schneefeld gut zu begehen. Während des Rückwegs über den Glacier Noir wird es dunkel. Wir gehen anhand des GPS-Tracks weiter. Der Ausstieg über die Moräne ist trotz der Steinmännchen schwer zu finden. Sigi klettert über das sehr steile und vor allem mit vielen losem Geröll übersäte Gelände hinauf und hilft mir mit einem Seil hoch. Danach kommt uns der Weg bis zum Parkplatz noch sehr lang vor, aber zumindest können wir zwischendurch unsere Trinkflaschen wieder auffüllen.

Standplatz: N 44.9171, E 6.4154

Erkenntnisse

  • Manche Touren verlangen einem körperlich und mental durch das Gesamtpaket aus Kletterei mit Zu- und Abstieg einiges ab. Man macht und schafft diese Touren, aber man weiß, dass man sich das kein zweites Mal antut. Die Kletterei für dieses Gesamtpaket war einfach nicht schön genug.
Verfasst von Barbara