Sportklettern in Landro
23.07.2020 - Die Nach- und Vorbereitung besteht aus Ausschlafen und ein bisschen Sportklettern im Klettergarten Landro im Höhlensteintal. Die Kletterei dort ist sehr nett, auch wenn Topos und Bewertungen zum Teil etwas verwirrend sind. Ein einheimischer Kletterer verrät uns, dass für den Klettergarten bald neue Topos mit korrigierten Bewertungen erscheinen.
Standplatz: N 46.6070, E 12.2382
Zurück an der Tofana di Rozes
25.07.2020 - Bei der Fahrt in Richtung Westen machen wir nochmal Halt bei der Tofana di Rozes. Dieses Mal stehen wir extra früh auf, um als erste Seilschaft in die 3. Pfeilerkante (V+, 21 SL) einzusteigen. Trotz der frühen Stunde begrüßt uns der Tag mit blauem Himmel anstatt Nebel. In den ersten Seillängen ist uns noch etwas kalt, dann herrschen perfekte Temperaturen zum Klettern. Die Tour ist eine nette Kletterei ohne besondere Highlights bei toller Aussicht. Die leichten Seillängen sind teilweise etwas brüchig. Der Quergang ist nicht schlimm, da wir nur kurz um die Kante steigen müssen. Die Stelle ist aber sehr ausgesetzt. Die Routenfindung gestaltet sich vor allem im oberen Bereich durch die relativ wenigen Normalhaken etwas schwierig. Der Abstieg über Geröll und teils alte Schneefelder bis zum guten Wanderweg kostet Zeit.
Standplatz: N 46.5332, E 12.0716
Der Klassiker an der Rosengartenspitze
26.07.2020-27.07.2020 - Auf Sigis Wunschliste steht die Steger (VI-, 19 SL) an der Rosengartenspitze. Da die Seilbahnen und der Bus zu spät fahren, steigen wir am Vortag auf und übernachten mit unserem kleinen Alpinzelt mit Blick auf die Tour. Wir treffen ein Paar aus Portugal, welches dieselbe Tour plant und sogar noch früher als wir einsteigen will. Sie sagen uns zu, dass wir überholen dürfen, wenn wir in der Tour auf sie treffen. Dadurch dürfen wir eine Stunde länger schlafen. Wir überholen die beiden nach den Schlüsselstellen im unteren Bereich, welche Konzentration, die richtige Technik und festes Zupacken erfordern. Die Tour ist schön, aber beinhaltet einen ausgesetzten leichten Quergang und relativ viele Kamine bzw. Verschneidungen in verschiedenen Größen. Der oberste Kamin erfordert einen guten Kopf, da er feucht und rutschig ist, was bei zwei bis drei Normalhaken auf zwanzig Meter schon spannend ist. Die Aussicht auf dem Gipfel ist gigantisch, auch wenn bei uns eine Seite bereits komplett in Nebel gehüllt ist. Beim Abstieg ist nochmals volle Konzentration gefragt, weil der Normalweg teils abgeklettert und teils abgeseilt werden muss. Über Wanderwege geht es zurück zu unserem Zelt.
Am späten Abend bemerke ich, dass sich noch etwas in der Tour bewegt. Sigi ist sich nicht sicher. Ein paar Tage später erfahren wir, dass das Paar aus Portugal in der Wand biwakieren musste und den Gipfel erst am nächsten Morgen erreichte. Sie haben alles gut überstanden und hatten Glück, dass es genau in dieser Nacht nicht regnete. Wir freuen uns sehr, dass es ihnen gut geht.
Standplatz: N 46.4159, E 11.6643
Wer suchet der findet die Pala della Ghiaccia
28.07.2020 - Während ich mir einen Espresso beim Rifugio Gardeccia gönne und dann zu Elmo absteige, zieht Sigi mit Caro los. Caro ist aus München nachgekommen, um ein paar Touren mit Sigi zu klettern. An diesem Tag klettern sie die Via Weiss - Battisti - Colli (VI+, 11 SL) an der Pala della Ghiaccia. Aufgrund der Perspektive des Wandfotos haben sie Schwierigkeiten den Einstieg zu finden. Allerdings ist die Tour die Suche wert. Diese bietet steile und griffige Kletterei mit schönen Quergängen, sobald der untere etwas brüchige Bereich überwunden ist.
Standplatz: N 46.437999, E 11.693955
Erkenntnisse
- Schnelles (und sicheres) Klettern ist wichtig, auch bei einem frühen Start in eine Tour.
- Etwas zusätzliche Kleidung für einen zu frühen Wetterumschwung oder ein Notbiwak ist nie verkehrt.