Es soll einfach nicht sein
Bernhard, Richards Bruder, verletzt sich und muss ins Krankenhaus. Auch weitere Einschränkungen aufgrund des Corona-Virus verheißen nichts Gutes und zwingen uns zur Abreise.

Verletzung, Verschiebung und Abreise

14.03.2020-16.03.2020 - Für unsere Freunde war es eine kurze Nacht. Richard und ich beschließen daher, einen Tag zu pausieren und später die Ausrüstung für die Begehung der Schrammacher Diagonale (M5-, 800 m) am darauffolgenden Tag zu sortieren. Bernhard musste die gesamte Woche arbeiten und will sich natürlich sofort etwas bewegen. Er macht sich zu einer Skitour auf, kehrt aber bereits nach kurzer Zeit humpelnd zum Parkplatz zurück. Leider hat er in einer Rinne den Halt verloren und ist abgerutscht. Dabei fügte ihm ein Stock eine tiefe Wunde zu. Nach kurzer Erstversorgung begleiten ihn Richard und Monika ins Krankenhaus nach Innsbruck.

Erst spät am Abend kehren Richard und Monika zurück. Bernhard muss aufgrund seiner Verletzung den Kurzurlaub abbrechen und wieder nach Hause fahren. Richard und ich beschließen, die Begehung der Schrammacher Diagonale um einen Tag zu verschieben und am nächsten Tag eine Skitour auf die Hohe Kirche (1350 Hm) zu machen. Der erste Teil des Aufstiegs durch den dichten Wald und die steilen Rinnen ist relativ mühsam. Oberhalb der Waldgrenze kommen wir aber sehr schnell voran. Am Gipfel angekommen, können wir die herrliche Aussicht genießen und haben darüber hinaus die Gelegenheit, die Bedingungen in der Schrammacher Diagonale zu studieren. Die Abfahrt an diesem Tag ist genial. Nur im unteren Teil ist es eisig und vor allem in den Rinnen sind Fehler nicht erlaubt.

Als wir am Parkplatz ankommen, erwarten uns bereits Monika und Barbara. Leider gibt es wieder schlechte Neuigkeiten. Aufgrund der raschen Ausbreitung des Corona-Virus hat Deutschland beschlossen, am nächsten Tag Grenzkontrollen für Einreisende aus Österreich einzuführen. Zudem werden Ausgangsbeschränkungen innerhalb von Österreich bekannt gegeben.

Richard und Monika beschließen, noch am selben Abend zurück nach Deutschland zu fahren. Auch Barbara und ich machen uns noch auf den Weg über die Grenze. Nach einer kurzen Nacht auf einem Autobahnrastplatz besprechen wir die weitere Vorgehensweise. Schweren Herzens müssen wir feststellen, dass es keinen Sinn mehr macht weiterzureisen. Immer mehr Länder schließen die Grenzen und schränken das öffentliche Leben ein. Unsere Familien machen sich Sorgen um uns. Uns bleibt nur, nach Hause zu fahren und die Krise auszusitzen.

Standplatz: N 47.037525, E 11.578625

Erkenntnisse

  • Es soll einfach nicht sein. Aber eine Pandemie! Das hätte nun wirklich nicht sein müssen.
Verfasst von Sigi