Unser Sommer in Norwegen
Norwegen ist definitiv mehr als eine Reise wert.

Unsere Reise

Der Sommer in Norwegen gehört zu den schönsten Reisen, welche wir bisher gemacht haben. Beinahe 8 Wochen waren wir unterwegs. Die Reise in den Norden war definitiv nicht die Letzte, weil es dort noch so viel zu sehen und zu erkunden gibt. Die Landschaft ist wunderschön und die Leute sind freundlich. Sogar das Wetter war weit besser, als wir erwartet hatten.

Weite Strecken

Die Straßen in Norwegen sind, insbesondere nördlich von Oslo, Bergen und Lillehammer, bei Weitem nicht so gut ausgebaut wie bei uns. Wir waren überrascht, welche enormen Stecken wir zurücklegen mussten und vor allem wie lange wir für diese Strecken brauchten. Insgesamt haben wir fast 9000 km zurückgelegt und dafür eine reine Fahrzeit von fast 135 Stunden aufgebracht.

Entlang der Autobahnen gibt es große Einkaufszentren und vor allem gut ausgebaute Rastplätze. Diese sind oft sehr nett angelegt mit Grünflächen, Sitzgelegenheiten, kostenlosen Toiletten, Wasserversorgung und Entleerung für Wohnmobile etc. Auch an Elektrofahrzeuge wurde gedacht. Wir haben noch nie so viele Ladestationen gesehen wie in Norwegen. Diese findet man sogar in entlegenen kleinen Ortschaften.

Camper sind in Norwegen willkommen. NorwegerInnen campen und zelten selbst gerne. Dementsprechend gut sind die Infrastruktur und die Möglichkeiten zum Stehenbleiben. Kein einziges Mal hatten wir Probleme. Wir haben keine Schilder missachtet, wo Campieren explizit verboten wurde und uns höflich verhalten.

Versorgung

Einfach so in ein Restaurant essen zu gehen, ist in Norwegen nicht üblich. Dies tut man eher bei formalen Anlässen. Dementsprechend teuer ist es in ein Lokal oder eine Bar zu gehen. Wir raten zur Selbstversorgung und zum Selbstkochen.

Die Lebensmittel sind teurer als bei uns, vor allem Alkohol, Fleisch, Fisch und Süßigkeiten. Bei Gemüse, Obst und Brot zahlt es sich aus die Preise der Supermärkte zu vergleichen. Diese variieren stark und oft findet man Eigenmarken oder Angebote. Eine weitere Option ist möglichst viel von zu Hause oder aus anderen Ländern mitzunehmen. ABER bitte die Einfuhrbeschränkungen für Alkohol und Kartoffeln (kein Scherz) beachten, damit es keine böse Überraschung beim Zoll gibt.

Selbstversorger

Himbeeren, Heidelbeeren, Walderdbeeren, Preiselbeeren und Pilze sind je nach Saison fast überall zu finden. Nur die Cloudberry-Plätze werden von den Einheimischen geheim gehalten, da diese als eher seltene Delikatesse gelten. Bei uns verrät auch keiner seine Schwammerl-Plätze.

Angeln

Eine Reiseangel und einige Blinker zahlen sich auf alle Fälle aus. Das Angeln im Meer ist überall erlaubt, nur bei manchen Seen und Flüssen gibt es Beschränkungen und zusätzliche Lizenzgebühren. Das Filetieren der verschiedenen Fischarten kann man sich notfalls per Video-Anleitung beibringen.

Durch das Angeln im Meer konnten wir oft Fisch essen, ohne unser Budget zu strapazieren. In den Geschäften ist der Fisch nicht günstig, obwohl es hier so viel davon gibt.

Kosten

Die Transportkosten haben bei uns fast 75 % der Gesamtkosten ausgemacht. Zu diesen zählen alle Ausgaben für Treibstoff, Vignetten, Maut, Fähren usw. Da wir durchgehend Selbstversorger waren und zusätzlich geangelt, gesammelt und Dumpster Diving probiert haben, machen die Kosten für das Essen nur knapp über 20 % aus. Natürlich brauchen Kletterer auch Süßigkeiten, daher hatten wir immer genug Studentenfutter, Kekse und Schokolade an Bord. Fleisch und Alkohol haben wir in Norwegen nicht gekauft. Für Spaß, Kunst und Kultur, diverse Eintritte usw. haben wir in Norwegen sehr wenig ausgegeben. Nur ein Prozent der Kosten sind auf Gebühren für Park- und Campingplätze entfallen. Unter Sonstiges sind der Kauf von Mitbringsel, Andenken usw. erfasst.

Verteilung der Kosten

Da die Transportkosten gleich bleiben, sollte man sich viel Zeit für die Reise nehmen und länger an einem Ort bleiben. Somit hat man genug Zeit zum Genießen und die langen Fahrzeiten relativieren sich.

Wichtige Erkenntnisse

  • Die Kreditkarte ist das wichtigste Zahlungsmittel. Sogar die öffentlichen Toiletten und Duschen an manchen Stränden, lassen sich nur per Kredit- oder Bankomatkarte nutzen. Wir mussten uns kein einziges Mal Geld in der lokalen Währung abheben oder umwechseln.
  • Beim Online-Banking ein zweites Gerät registrieren, da sonst bei einem Verlust des Smartphones unter Umständen keine Bankgeschäfte oder Online-Zahlungen mit der Kreditkarte mehr möglich sind.
  • Essenziell sind eine Schlafmaske oder die Möglichkeit die Schlafgelegenheit vollkommen abzudunkeln, da es im Sommer maximal für ein paar Stunden dunkel wird.
  • Ein gutes Moskitonetz und Anti-Mücken-Spray sind nicht verkehrt. Wir würden nicht ohne losfahren. Wir haben feine Moskitonetze an den Fenstern, so können wir lüften und die Aussicht genießen, auch wenn draußen gerade ganze Schwärme der Plagegeister unseren Elmo umschwirren.
  • Badesachen nicht vergessen. Auch in Norwegen kann es über 30 Grad Celsius haben.
  • Die Fotos täglich auf ein zweites Speichermedium sichern. Wir haben viele sehr schöne Fotos verloren, weil ich ein paar Tage lang kein Backup machen konnte.
  • Das Nutzen einer Fähre auf der Fahrt entlang der Küste kann nicht nur Zeit, sondern auch Kosten sparen, da bei einigen Straßen, Brücken und Tunneln ebenfalls eine Gebühr anfällt.
  • Fähren nutzen, soweit dies möglich ist. Sowohl von Deutschland oder Dänemark nach Norwegen oder Schweden, als auch in Norwegen selbst.

Hilfreiche Apps

  • Wetter: pent.no, meteoblue, Tides
  • Campen: park4night

Impressionen

Verfasst von Barbara