Von Ishoel ins Romsdalen zur Trollveggen
Die Landschaft ist so schön und abwechslungsreich, dass wir einerseits verweilen und andererseits weiterfahren wollen, um möglichst viel zu sehen.

Ishoel bei Oppdal

24.08.2019 - Die meiste Zeit des Tages verbringen wir mit Fahren und Einkaufen. Wie gesagt, man kann nie genug Blinker fürs Angeln und süße Kleinigkeiten zum Kaffee haben. Da wir relativ spät zum Klettergebiet Isohel kommen und der Parkplatz dort etwas kosten würde, verschieben wir das Klettern auf den kommenden Tag. Stattdessen suchen wir uns ein schönes Plätzchen und lassen den Tag gemütlich bei Kaffee und Kuchen im warmen Bus ausklingen.

Standplatz: N 62.558038, E 9.113839

Klettern in Ishoel

25.08.2019 - Der Tag startet genauso getrübt, wie unsere Stimmung als wir den Sektor Litjhælvet im Klettergebiet Ishoel betreten. Auf den Fotos haben die Routen viel länger ausgesehen als sie tatsächlich sind und der Fels “schmiert” (ist rutschig). Die Bewertung empfinden wir als ziemlich hart. Vielleicht ist es üblich die Routen von oben einzuhängen und Top-Rope zu klettern. Wir können nicht verstehen warum uns Ishoel empfohlen worden ist, auch wenn es an einem schönen Fluss in einer schönen Landschaft liegt. Nach ein paar Routen haben wir genug und wechseln den Sektor.

Im Sektor Mygghælvet sind die Routen länger und der Fels bietet wieder eine bessere Reibung. Unsere Stimmung klart genauso auf wie das Wetter. Wir klettern bei sehr angenehmen Temperaturen ein paar Routen und wechseln noch mal den Sektor.

Der Sektor Øvre liegt zwar mitten im Wald, aber die Bedingungen sind perfekt zum Klettern. Dementsprechend sind wir auch nicht allein. Wir lernen drei norwegische KletterInnen kennen, welche uns gleich Routen empfehlen und ein gutes Gebiete verraten, welches nicht im Kletterführer zu finden ist.

Weiter zum Romsdalen

Am späten Nachmittag fahren wir weiter in Richtung Åndalsen. Auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz fahren wir mehrere Parkplätze und Buchten an. Bei einem Parkplatz, wo es zu Felszeichnungen an der Küste weitergehen würde, werden wir besonders nett empfangen. Als uns der Hund des angrenzenden Bauernhofes kommen sieht, schnappt dieser sich sein Frisbee und läuft neben Elmo her. Da dieser Hund den treuen, bettelnden Hundeblick wirklich sehr gut beherrscht, wirft Sigi ihm den Frisbee ein paarmal, bevor wir weiterfahren. Zum Ansehen der historischen Felszeichnungen sind wir zu müde.

Wir übernachten auf dem Gelände einer kleinen Lachsaufzuchtstation (SalMar) direkt neben dem Meer. Während Sigi kocht, gehe ich zum Angeln an den Steg. Ich fange einen schönen Dorsch für das nächste Abendessen.

Standplatz: N 62.558038, E 9.113839

Romsdalen

Mjelvahammern

26.08.2019 - Der Tag ist sonnig und warm. Sehr angenehm zum Herumsitzen in der kurzen Hose und im T-Shirt, aber klettern müssen wir im Schatten. Zu den Sektoren in Mjelvahammern geht es über die leere Kuhweide. Der leichtere Sektor ist nur fürs Top-Rope Klettern eingerichtet. Der obere Sektor im Wald ist zum Sportklettern im Vorstieg eingebohrt. Relativ schnell erreicht dort vormittags die Sonne den dunklen Felsen und heizt diesen gut auf. Der Fels selbst und die Routen sind super. Eine Genusskletterei.

Trollveggen

26.08.2019 - Die Trollveggen (dt. Trollwand) ist Europas höchste Steilwand. Die Felswand ragt bis zu 1700 Meter über das Tal. Der senkrechte Teil der Wand ist bis zu 1000 Meter hoch und hängt bis zu 50 Meter über. Imposant. Trotz des geltenden Basejump-Verbots sehen wir zwei Basejumper in der Nähe landen. Diese Felswand hat neben einigen Basejumpern auch schon einigen Kletterern das Leben gekostet. Interessanter Weise sehr vielen tschechischen Kletterern. Generell wird diese Wand aufgrund der hohen Steinschlaggefahr nur mehr im Winter und Frühling begangen, wenn der Fels noch gefroren ist. Definitiv ist sie ein lohnendes Ziel.

Standplatz: N 62.4895700, E 7.7601031 (Parkplatz des Besucherzentrums)

Erkenntnisse

  • Die Natur ist grandios. Die Landschaft wechselt von idyllisch und einladend innerhalb weniger Kilometer auf respekteinflößend und schroff. Beides ist wunderschön anzusehen.
  • Auch in Norwegen gibt es laue Sommernächte. Meist wird es aber abends richtig kühl.
  • Das Fahren in Norwegen ist anstrengend, da die Straßen bei Weitem nicht so gut ausgebaut sind wie bei uns. Zudem gibt es auf der E6 eine Baustelle nach der anderen.
Verfasst von Barbara